Der Förderverein
Ohne den Förderverein ist die Arbeit der Musikschule nicht denkbar. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld konnten seit 2006 Stipendien an 180 begabte Schüler in Höhe von insgesamt 28.000 € vergeben werden. Weiterhin finanziert der Förderverein Workshops und Probenlager und setzt sich für die Anschaffung und Restaurierung von Instrumenten ein. So konnten u. a. für die Sanierung von 5 Flügeln und einem Klavier in den letzten Jahren insgesamt 40.000 € eingeworben werden.
Außerdem war der Förderverein bei der Gründung der „Albert-Richter-Stiftung“ beteiligt, die die Arbeit der Musikschule unterstützt. Zurzeit hat der Förderverein 14 Mitglieder und freut sich über Ihr Interesse: unterstützen Sie die Arbeit der Musikschule werden Sie Mitglied im Verein! Erwachsene zahlen einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 30,00 €, Schüler, Studenten und Rentner 12,00 €. Einmal im Jahr findet eine Mitgliederversammlung statt, in der wir gemeinsam mit Ihnen über zukünftige Projekte nachdenken wollen. Spielen Sie mit, denn es geht um die Zukunft der Musikschule!
Albert-Richter-Stiftung Musikschule „Gottfried Kirchhoff” Bitterfeld-Wolfen
Ein besonders erfreuliches Ereignis für die Musikschule Bitterfeld-Wolfen war im Herbst 2014 die Gründung der „Stiftung Albert Richter“ zum Andenken an den Erbauer des Hauses am Ratswall 22, das im Jahr 1904 fertiggestellt wurde. Sein Enkel Friedrich Richter und dessen Frau Eva Richter haben anlässlich des Tages des offenen Denkmals am 14.09.2014 offiziell verkündet, dass sie die Stiftung, die mit einem Anfangskapital von 25.000 € ausgestattet ist, der Musikschularbeit zu Gute kommen lassen möchten. Der Betrag ist auf einem Konto der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld angelegt und kann jederzeit aufgestockt werden.
Stiftungszweck ist „die anteilige Bezuschussung von Unterrichtsentgelten für förderungswürdige Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien, die Begabtenförderung, Stipendien für Seminare, Workshops, Preisgelder sowie die Erstattung von Aufwendungen zur Teilnahme an solchen Veranstaltungen und der Erwerb und die Erhaltung von Musikinstrumenten“.
Das Kuratorium setzt sich zusammen aus der ehemaligen Leiterin der Musikschule „Gottfried Kirchhoff“ Bitterfeld-Wolfen (Dr. Cornelia Toaspern), dem Vorsitzenden des Fördervereins der Musikschule (Hanfried Treffurth), je einem Vertreter der Familien Richter und Thiele (Dorle Lange, Ina Burrack) sowie einem Vertreter der Stadt Bitterfeld (Dr. Werner Rauball).
Die Musikschule
Gottfried Kirchhoff – Namensgeber
2009 erhielt die Musikschule Bitterfeld-Wolfen anlässlich ihres 50 jährigen Bestehens den Namen des in Mühlbeck geborenen Kirchenmusikers „Gottfried Kirchoff“. Sein Werk und die Werke seiner Zeitgenossen lebendig zu halten, ist uns ein wichtiges Anliegen, um den Namen von Gottfried Kirchhoff in der Region noch besser bekannt zu machen. Gottfried Kirchhoff wurde am 15. September 1685 in Mühlbeck geboren. Der damalige Mühlbecker Pfarrer Johann Gotthilf Günther erkannte schon früh die Begabung des Jungen und förderte ihn besonders. Vermutlich verließ Kirchhoff auf dessen Empfehlung schon mit 8 Jahren sein Heimatdorf, um das lutherische Gymnasium in Halle zu besuchen. Auch hier muss die musikalische Begabung Gottfried Kirchhoffs aufgefallen sein, denn er wurde von Friedrich Wilhelm Zachow, dem Organisten und Musikdirektor an der Marktkirche zu Halle in den Fächern Orgel und Komposition unterrichtet. Zachow hatte das repräsentativste musikalische Amt der Stadt Halle inne und unterrichtete nur die begabtesten Knaben. Auch Georg Friedrich Händel gehörte zu seinen Schülern, so dass sich Kirchhoff und Händel schon früh kennenlernten und anfreundeten.
Nach Abschluss seiner Ausbildung bei Zachow wurde der 24 jährige Gottfried Kirchhoff als Kapellmeister am Hof des Herzogs Philipp Ernst von Holstein-Glücksburg engagiert. Dort war er ausschließlich für das Privatvergnügen des Herzogs angestellt, der selber gern musizierte, gut unterhalten und mit Kompositionen versorgt werden wollte. In dieser Zeit entstanden zwölf Violinsonaten, die auch überliefert sind. Doch Kirchhoff zog es in den Dienst der Kirche. Er wollte Musik zum Lobe Gottes komponieren und fühlte sich auf der Orgelbank am wohlsten. Schon 2 Jahre später im Jahr 1711 erhielt Gottfried Kirchhoff die Stelle als Organist an der Marktkirche St. Benedikt in Quedlinburg. Hier lernte er die musiktheoretischen Schriften des Andreas Werckmeister zu Fragen der „Wohltemperierung“ innerhalb der zwölfstufigen Oktavskala kennen, die ihn zu seinem Lehrbuch „L’ A.B.C. Musical“ anregten.
Als im August 1712 Friedrich Wilhelm Zachow verstarb und dadurch das Amt des Organisten und Musikdirektors an der Marktkirche zu Halle frei wurde, bewarb sich neben Gottfried Kirchhoff u.a. auch der gleichaltrige Johann Sebastian Bach um das Amt des Musikdirektors in St. Marien. Letzterer zog aber seine Bewerbung aufgrund des geringen Gehalts zurück, so dass letztlich die Wahl auf Gottfried Kirchhoff fiel, der die Stelle zu den gegebenen Bedingungen annahm. Neben seiner Aufgabe die Kirchenmusik zu leiten, war er für den Bau einer neuen, großen Orgel verantwortlich, die 1716 nach 4 Jahren Bauzeit fertiggestellt werden konnte. Das Prospekt der alten Orgel ist heute noch vorhanden.
Die Schüler*innen und Lehrer*innen der Musikschule fühlen sich dem Namensgeber Gottfried Kirchhoff verpflichtet und musizieren seit 2011 regelmäßig anlässlich seines Geburtstages im September in der Dorfkirche Mühlbeck, seinem Geburtsort. Dabei erklingen u.a. Werke aus dem Orgel- und Kammermusikschaffen des mitteldeutschen Barock-Komponisten, von dem leider nur sehr wenig Notenmaterial überliefert ist. Im Jahr 2019 wurde Gottfried Kirchhoffs Kantate „Wie ist doch unsre Zeit so kurz“ mit Chor und Solisten aufgeführt.